1. Warum Werte im Beruf entscheidend für Deine Zufriedenheit sind
Montagmorgen. Der Wecker klingelt, Du stehst auf – und schon beim Gedanken an die Arbeit zieht sich alles in Deiner Magengrube zusammen. Du bist müde von den letzten Monaten im Job, wenn nicht sogar schon seit Jahren. Dabei beginnt die neue Woche doch erst!
Du fragst Dich: „War’s das jetzt? Soll ich mich wirklich bis zur Rente so durchquälen?“
Dann ist es höchste Zeit, über berufliche Neuorientierung nachzudenken – mit Deinen Werten als Wegweiser in ein erfüllenderes Berufsleben.
In diesem Blogartikel erfährst Du, was berufliche Neuorientierung wirklich bedeutet, warum sie gerade ab Ü40 so wichtig ist, wie Du Deine persönlichen Werte findest und warum sie Dein inneres Navigationssystem für eine sinnvolle zweite Karrierephase sind.
Du bekommst Methoden, Reflexionsfragen, echte Beispiele aus meinem Coachingalltag – und einen klaren Blick darauf, wie Du Deine Neuorientierung konkret angehen kannst.
Dieser Artikel ist für Dich geeignet, wenn Du unzufrieden im Job bist, Dich leer oder fehl am Platz fühlst – aber noch nicht genau weißt, was stattdessen besser zu Dir passen würde.
Wichtig! Von mir bekommst Du keine vorgefertigten Antworten, aber einen erprobten Rahmen für eine ehrliche und mutige Selbstreflexion. Sie ist der Anfang von Deinem großen Kino. Und unter großem Kino machst Du es nicht – denn entweder richtig oder gar nicht.
2. Die Grundlagen rund um berufliche Neuorientierung
Definition: Was ist berufliche Neuorientierung?
Berufliche Neuorientierung ist ein bewusster Prozess, in dem Du Deine bisherige berufliche Situation hinterfragst und eine neue Richtung einschlägst, die stärker Deinen inneren Werten, Fähigkeiten und Lebenszielen entspricht.
Es geht nicht darum, von heute auf morgen alles hinzuschmeißen, sondern darum, beruflich (neu) das zu tun, was zu Dir passt – jetzt, in dieser Lebensphase.
Aus der sogenannten Lebenslaufforschung (eine noch recht junge Wissenschaftsdisziplin) wissen wir übrigens, dass die zweite Spielhälfte im Leben die ist, die sich innerlich bei Dir meldet, weil es die Phase im Leben eines Menschen ist, die zu der unglücklichsten gehört, die unsere Biografie zu bieten hat.
Hört, hört. Die Unglücklichste. Rein wissenschaftlich bist Du in bester Gesellschaft. Dass Du da aber raus willst, ist nur zu verständlich.
Ich zeige Dir in den kommenden Blog-Kapiteln, wie das gelingt. Aber zunächst beantworte ich die Fragen, die Du Dir selbst stellst, damit Du sie ein für alle Mal vom Tisch hast. Wir machen Tabula Rasa. Wie war das? Richtig oder gar nicht. Also, let’s go deep dive:
Was ist keine berufliche Neuorientierung?
Ein Jobwechsel, den Du nur aus Frust und ohne innere Klärung anzettelst. Du nimmst das erstbeste Angebot und startest den ersten Arbeitstag bereits mit dem gewissen Magengrummeln, von dem Du genau weißt, wo es herkommt. Das ist keine echte Neuorientierung.
Auch kein reiner Branchenwechsel, wenn Du weiter gegen Deine Werte arbeitest. Berufliche Neuorientierung ist kein blinder Aktionismus, sondern ein innerer Reifeprozess, der seine Zeit braucht.
Also sei geduldig mit Dir und beginne diesmal wirklich genau in den Spiegel zu sehen, denn die Person, die Du heute bist, ist das Ergebnis aus vielen verpassten Chancen, falsch verstandenen Kompromissen und der Tatsache, an wichtigen Weggabelungen nie den Mut gehabt zu haben, abzubiegen.
Ich spreche da auch aus eigener Erfahrung. Viel zu oft habe ich in meiner Karriere einige Goldnuggets einfach links liegen gelassen, weil ich zu feige war, die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu tragen. Aber weg von mir, wieder hin zu Dir.
Wann brauchst Du berufliche Neuorientierung?
Wenn Du Dich chronisch unzufrieden, leer, überfordert oder unterfordert fühlst.
Wenn Du das Gefühl hast, Deine Arbeit macht keinen Sinn mehr.
Wenn Du merkst: „Ich funktioniere nur noch, aber ich lebe nicht mehr.“
Spätestens dann ist es Zeit.
Für wen ist berufliche Neuorientierung ideal?
- Menschen in der Lebensmitte (ab Ü40), die nicht mehr „für andere“ funktionieren wollen
- Führungskräfte, die aus gutem Grund statt Macht nun Sinn suchen
- Quereinsteigerinnen und Neustarter, die bewusst ihre zweite Karrierephase nach der eigenen Persönlichkeit ausrichten wollen und
- Menschen mit innerer Unruhe, trotz äußerlichem Erfolg
Was bedeutet berufliche Neuorientierung Ü40, Ü50 und Ü60 – und warum sind Werte so wichtig?
Das Gefühl „schneller, weiter, höher“ hat für viele Menschen in der Lebensmitte ausgedient.
Karriere wurde lange mit Status, Aufstieg und Einkommen gleichgesetzt. Das sind die Jahre, in denen Du Familie gegründet, Dir eine Immobilien angelacht hast und die Karriereleiter Stück für Stück hochgeklettert bist.
Doch bei all dem Hustle wurde Dir irgendwann klar: Das reicht nicht mehr, um wahre Erfüllung, unverstelltes Lebensglück und höchste Motivation zu erzeugen.
Stattdessen rücken Fragen wie diese in den Vordergrund:
- Was will ich wirklich noch bewirken?
- Wofür lohnt es sich Montagmorgens aufzustehen?
- Wie will ich in den kommenden Jahren tatsächlich arbeiten?
Gerade mit zunehmender Care-Arbeit (für Kinder, Eltern, Partner) in der Lebensmitte ist der Alltag viel komplexer geworden. Und genau deshalb darfst Du beruflich etwas tun, das zu Dir und Deinem Leben passt.
Berufliche Neuorientierung in der zweiten Lebenshälfte ist kein Sprint. Sie ist ein bewusster, selbstverantwortlicher Prozess. Und der Startpunkt heißt: Deine Werte.
Warum Werte entscheidend sind: Sie sind Dein inneres Navigationssystem
Werte sind nicht optional. Sie sind das Fundament für berufliche Entscheidungen, die sich stimmig anfühlen. Wer seine Werte nicht kennt, trifft Entscheidungen nach fremden Kriterien – und läuft Gefahr, sich erneut in eine Rolle zu verirren, die absolut nicht passt.
Werte geben Dir Orientierung, Klarheit und Entscheidungssicherheit. Sie beeinflussen:
- Deinen Fokus
- Deine Motivation
- Deine Zufriedenheit
- Deinen Umgang mit Herausforderungen
Wenn Du Deine Werte lebst, spürst Du Sinn, verleiht Dir das die nötige Energie und versetzt Dich in Freude-Momente, die Du schon so lange vergeblich suchst. Wenn Du gegen sie arbeitest, kostet Dich das langfristig Deine Gesundheit und Lebensqualität.
Das muss ich leider nur zu häufig bei Kundinnen und Kunden erleben, die erst einen Burnout oder Boreout erleben mussten, bevor sie sich ernsthaft ihren persönlichen Werten zuwandten.
Taten sie es, dann fragten sie sich mit diesem verschmitzten Lächeln auf den Lippen: „Warum habe ich das nicht schon viel früher begonnen?“
Sie waren angekommen. Bei sich. Und fühlten sich schon früh Morgens gut gelaunt unter der Dusche, weil sie richtig Bock darauf hatten, gleich danach etwas Sinnvolles zu arbeiten und dafür auch noch gutes Geld zu verdienen.
Sie konnten ihre Talente ausleben und wurden genau dafür von Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten gesehen und anerkannt. Sie erzielten die langerhoffte Beförderung oder gewannen endlich Traumkunden für ihr Business.
Beispiele für Werte: Freiheit, Sicherheit, Kreativität, Anerkennung, Sinn
Werte sind bei uns Menschen stets individuell und wandelbar. Mit 30 war es vielleicht Prestige, mit 50 ist es vielleicht Ruhe oder Gestaltungsfreiheit. Und das liegt an den vier Entwicklungsstufen unseres Wertekanons:
- Werte-Prägung über die Herkunftsfamilie
- Werte-Entwicklung über das Umfeld in Nachbarschaft, bei Freunden und in Schule, Studium und Ausbildung
- Werte-Weiterentwicklung über die Unternehmenskultur des jeweiligen Arbeitgebers
- Werte-Rückbesinnung durch das eigene, fortgeschrittene Alter
Typische Werte, die in der Lebensmitte wieder auftauchen und von Bedeutung werden:
- Freiheit: selbst entscheiden, mit wem und wie Du arbeitest
- Sicherheit: Stabilität, Planbarkeit, Struktur ermöglichen
- Kreativität: eigene Ideen umsetzen können
- Anerkennung: für das, was Du bist, nicht nur was Du tust
- Sinn: Teil von etwas Größerem sein, Wirkung erzeugen
Deine Werte zeigen Dir nicht nur, wo es langgeht, sondern auch, warum etwas aktuell nicht mehr funktioniert. Kannst Du denn momentan an Deinem Arbeitsplatz Deine Werte ausleben? Oder werden sie gar dort unterdrückt bis völlig ignoriert?
Falls Du jetzt mit dem Kopf nickst, dann solltest Du schleunigst ein neues berufliches Umfeld suchen, denn wo Du Dich nicht mit Deinen Werten verwirklichen kannst, lebst Du nicht, sondern wirst gelebt. Das fühlt sich an, als würde jemand an Deinen Fäden ziehen, wie bei einer Marionette. Das löst oft aus, dass Du Dich wie in einem goldenen Käfig fühlst.
Nach außen hin hast Du zwar ein gutes Gehalt, einen vermeintlich sicheren Arbeitsplatz, viele Aufgaben, die keinen Aufschub dulden, aber innendrin brodelt es, weil Du längst keine Motivation mehr für den ganzen Kram hast.
Am liebsten würdest Du morgens die Bettdecke über Dich ziehen und unsichtbar für all jene sein, die an Deinem Rockzipfel ziehen.
Das geht eine zeitlang gut, denn Du beginnst Dich zu verstellen. Machst gute Mine zum bösen Spiel. Lächelst, bist freundlich zu allen, widersprichst nicht und sagst zu allem Ja und Amen.
So als würdest Du jeden Morgen Deine wahre Persönlichkeit am Garderobenhaken Deiner Firma abgeben. Das kann nicht Sinn und Zwecke einer Berufstätigkeit sein. Und das führt dann gleich zum nächsten Punkt:
3. Warum viele Menschen ihre Werte im Beruf vernachlässigen
Weil sie angepasst leben. An Erwartungen der Eltern. Der Gesellschaft. Des Chefs. Der Branche. An wen auch immer. Sie sind meilenweit von sich selbst entfernt und wundern sich, weshalb der Jobfrust immer größer wird.
Dabei haben viele Betroffene schon gleich nach der Schule ihre Berufsentscheidungen rein nach äußeren Kriterien getroffen: Sicherheit, Ansehen, Karrierechancen. So als wäre die Suche nach dem richtigen Beruf reine Imagepflege.
Falls das in Deinem Fall so war, dann wird Dir sicherlich jetzt noch klarer, weshalb es Zeit ist, das Ruder endgültig zur beruflichen Neuorientierung herumzureißen. So hast Du den Eindruck gewonnen, dass Du wie ein Leibeigener durch die Büroflure schleichst und völlig fremdbestimmt bist.
Oh ich kenne das nur zu gut! Ich bin damals nicht mal mehr zur Toilette gegangen (heute frage ich mich, ob ich verrückt gewesen sein muss!), weil der Workload so hoch war, dass ich mir meinen Morgenkaffee einfach bis abends verkniff.
Ich erinnere mich in dem Zusammenhang aber auch an eine Klientin, die Jura studierte, obwohl sie ins Theater wollte. „Weil man davon ja nicht leben kann.“
25 Jahre später war sie ausgelaugt und innerlich leer. Deshalb sollte niemand seine Werte im Beruf vernachlässigen oder gar ignorieren.
Typische Folgen:
- Jobmüdigkeit: Funktionieren ohne Erfüllung
- Innere Leere: Erfolge machen nicht mehr glücklich
- Midlife-Crisis: Identitätsverlust, Sinnkrise
Fazit: Wer gegen seine Werte arbeitet, arbeitet gegen sich selbst. Die nächste depressive Phase ist nur einen Wimpernschlag entfernt.
Dabei ist es kein Hexenwerk seine persönlichen Werte zu identifizieren. Ich tue es mit meinen Klientinnen und Klienten täglich – und dabei staunen sie Bauklötze, weil es einfach und doch berührend ist, zu wissen, wer man ist und wofür man steht. Es verschafft einem die nötige Souveränität, weil endlich bewusst wird, welchen Wert man wirklich hat. (Spoiler: das macht es auch viel leichter, wenn Du mal in Gehaltsverhandlungen gehen willst oder musst. Da nimmt Dir dann niemand mehr die Butter vom Brot.)
4. Werte im Beruf finden: So entdeckst Du Deinen persönlichen Karriere-Kompass
Viele sagen: „Ich weiß gar nicht, was mir wirklich wichtig ist.“ Das ist normal, leider – und veränderbar.
Lass Dich auf die verschiedensten Möglichkeiten ein, wie Du Deinen Werte-Kompass findest:
Methoden zur Wertefindung
- Werte-Listen: Intuitives Auswählen aus 50+ Begriffen wird im Internet überall angepriesen. Ich bin kein Freund davon, weil man häufig nicht wirklich ehrlich mit sich ist. Solltest Du aber das Gefühl haben, dass Du das wärst, dann nur zu. Finde dort Deine Werte.
- Reflexionsfragen: z. B. „Was hat mich schon immer begeistert?“. Diese Methode nutze ich im 1:1-Onlinecoaching, wenn ich die sogenannte Werte-Inventur für meine Klientinnen und Klienten in 2 x 90 Minuten abhalte. Das ist ein intensiver, aber glasklarer Prozess, um die wichtigsten 5 Kernwerte zu definieren. Sie leiten das Denken, Fühlen und Handeln eines jeden Menschen.
- Coaching-Tools: Biografische Arbeit, Lebenslinien, emotionale Trigger und Glaubenssätze zu bearbeiten, bringt auch Werte-Maßstäbe ans Tageslicht. Weil unser Handeln das Kriterium der Wahrheit ist, wann und was wie wichtig für uns war oder noch immer ist.
Deine persönlichen Werte sind wie Fixsterne an Deinem Lebens- und Berufs-Firmament. Kennst Du sie, geben sie Dir immer Orientierung, in welche Richtung Du laufen sollst, so dass es Dir und Deinem Leben entspricht. Damit verringerst Du die Chance auf Fehlentscheidungen. Das ist ein richtig wichtiger Punkt, denn Fehlentscheidungen sind in der Vergangenheit, was die berufliche Entwicklung anging, womöglich schon viel zu oft von Dir getroffen worden.
Jetzt weißt Du allerdings zu alledem auch, dass Du nicht mehr ewig Zeit hast, weil die Zeit, die hinter Dir liegt schon länger ist, als die, die Du in Zukunft noch arbeiten wirst. Ab jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo Du Nägel mit Köpfen machen willst.
Gelebte vs. gewünschte Werte
Ein Wert wie beispielsweise Freiheit kann Dir wichtig sein, aber wenn Du fremdbestimmt arbeitest, lebst Du ihn nicht. Das zu erkennen, ist der erste Schritt in Richtung Wandel.
Es macht Dir damit klar, wo Deine Baustellen liegen und welche Milestones zu gehen sind, damit Du zukünftig wieder mehr Erfüllung im Beruf (dann mit mehr Freiheiten) leben kannst.
Praxisbeispiele aus meinen Coaching-Sessions bei changeify
Eine Kundin, eine selbstständig tätige Beraterin, suchte passend zu ihrem 50. Geburtstag eine Neuausrichtung für ihr eigenes Businessmodell. Ihre wichtigsten drei Kernwerte waren: Freiheit, Kreativität, Sinn.
Im Coaching entwickelten wir ein neues Geschäftsmodell für sie, in dem wir eine groß angelegte Markt-Recherche begonnen haben. Das wiederum zog genau die Zielgruppe an, die sich, wie es sich danach herausstellte, ihre Traumkunden sind.
Heute lebt sie ihre Berufung, hat das Gefühl endlich wieder wirksam mit ihren Talenten zu sein und zieht obendrein wieder genau die Kunden an, die zu ihr und ihrem Wertegerüst ideal passen – keine „Kopfschmerzkunden“ mehr, wie ich sie nenne.
Eine weitere Kundin, sie arbeitete als Marketingleiterin eines großen Konzerns, und wollte durch den Wiedereinstieg nach der Geburt ihres Sohnes nicht wieder ins alte Arbeitsverhältnis zurückkehren. Diesmal suchte sie bewusst einen Arbeitgeber, der besser zu ihr und ihren Lebensbedingungen passte – sprich zu ihren Werten.
Dies gelang uns, in dem wir nach der Werte-Inventur nicht nur ihre fünf wichtigsten Werte herausarbeiteten, sondern auch nach einer Unternehmenskultur suchten, die ihre persönlichen Werte ideal ergänzte.
Heute ist sie wieder Marketingleiterin, nur in einem Umfeld, dass sie wieder loyal zum Arbeitgeber und dessen Zielen sein lässt. Weil sie sich nicht mehr dafür entschuldigen muss, dass sie Mutter ist und es eben dazugehört, dass sie keine Meetings mehr um 17 Uhr abhalten kann, weil sie da ihren kleinen Sohn von der Kita abholt.
Sie hat zu keinem Zeitpunkt mehr das Gefühl, sie müsse sich immer nur „zwischen Kind und Karriere entscheiden“, sondern vereint beide Lebensbereiche gleichbedeutend miteinander.
Du siehst, kennst Du Deine Werte, wirst Du die angepeilten Ziele viel besser erreichen können, und das ganz ohne falsche Kompromisse. Denn jetzt bist Du das A und O, worum es zukünftig geht. Du bist es schließlich satt immer die zweite Geige spielen zu müssen.
5. Für wen ist eine werteorientierte Karriereplanung besonders sinnvoll?
- Ü40-Plus: Wer spürt, dass etwas Neues ansteht
- Führungskräfte, die Gestaltungsspielraum statt Kontrolle wollen
- Neustarter, die keine falschen Kompromisse mehr eingehen wollen
Gerade Menschen mit viel Erfahrung und Know-how sind oft besonders weit weg von sich selbst – weil sie zu lange angepasst waren.
Doch genau darin liegt ihre Chance, wenn sie sich einer beruflichen Neuorientierung verschreiben. Ich sag doch: Nägel mit Köpfen machen – entweder richtig oder gar nicht.
6. Berufliche Neuorientierung mit Werten: Praxis-Tipps für die Umsetzung
Werte brauchen Anwendung, sonst bleiben sie abstrakt. Sie verkommen geradezu zu reinen Worthülsen. Und von denen haben wir in unserer Gesellschaft leider schon viel zu viele. Deshalb mach Deine Werte „greifbar“ für Dich und andere:
Tools für die Praxis
- Vision Board: Deine Werte als Bildcollage sichtbar machen
- Entscheidungsmatrix: Optionen nach Werten bewerten
- Tägliche Reflexion: „Habe ich heute nach meinen Werten gelebt?“
Konkrete Umsetzung an drei Werte-Beispielen
- Freiheit: Homeoffice, flexible Arbeitszeit, Nebenbeschäftigung
- Sinn: Branche mit Wirkung (Bildung, Gesundheit, Nachhaltigkeit)
- Anerkennung: Wechsel in ein Umfeld mit echter Feedback- und Fehlerkultur
7. Anleitung: So machst Du Deine berufliche Neuorientierung klar
Wie finde ich heraus, was ich wirklich will?
Durch Wertearbeit, biografische Reflexion und den Abgleich von gelebter und gewünschter Identität.
Wie treffe ich Entscheidungen nach meinen Werten?
Nutze Entscheidungsmodelle, Matrix-Tools, Gespräche mit Menschen, die Deine Werte teilen und daher nachvollziehen können, wie Du tickst.
Wie gehe ich mit Angst und Unsicherheit um?
Erkenne: Angst ist normal. Sie zeigt, dass etwas Wichtiges auf dem Spiel steht. Löse sie nicht im Kopf, sondern im Handeln – Schritt für Schritt.
Denn wer aktiv handelt, der hat keine Angst. Das hat die moderne Hirnwissenschaft herausgefunden. Und das kannst Du Dir zunutze bei Deiner beruflichen Neuorientierung machen. Geh los, auch, wenn Du noch nicht genau das Ziel kennst.
Wie hilft Coaching zur beruflichen Neuorientierung konkret?
Durch Spiegelung, Struktur, Perspektivwechsel und die gezielte Lösung von Blockaden (z. B. durch Glaubenssatzarbeit).
Das bringt Dich wieder in souveränes Fahrwasser, denn entweder willst Du bei zukünftigen Vorstellungsgesprächen viel selbstbewusst auftreten oder Du gewinnst bei Deiner Akquise kinderleicht Neukunden, weil Du authentisch und souverän bist.
„Ich will mich nie wieder unter Wert verkaufen!“ ist in Zukunft die Devise.
Das gelingt, wenn Du vorher durch ein individuelles Coaching, wieder Selbstvertrauen getankt hast.
8. Coaching als Unterstützung: Wie Du Deinen Werte-Kompass lebst
Ein Coach sieht, was Du allein nicht sehen kannst. Gemeinsam klären wir deshalb:
- Was wirklich Deine Werte sind
- Wo Du gegen sie arbeitest bzw. von außen gebremst wirst
- Wie Du Deine berufliche Richtung an Deinen Werte-Kompass anpasst
Praxisbeispiel von changeify:
Eine Klientin, 45 und seit 20 Jahren im Verwaltungsjob einer großen Behörde beschäftigt. Ihre drei Zentral-Werte: Kreativität, Wachstum, Selbstbestimmung. Die Realität aus ihrem Arbeitsalltag: Routine, Kontrolle, Stillstand.
Im Coaching entwickelte sich eine innere Sehnsucht, der die Klientin nie vorher nachgegangen war: Deshalb haben wir ein Nebenbusiness für sie aufgebaut, um sukzessive den Wechsel in die eigene Selbstständigkeit vorzubereiten und durchzuführen.
Das Ergebnis: Energie, Leichtigkeit, Freude, die sich beim Ausleben ihrer wichtigsten drei persönlichen Werte wieder einstellten. Sie fühlt sich nicht mehr wie an der Leine und kann ihre vielen Ideen jetzt umsetzen. Mission possible. Yes! Ich bin so stolz auf sie.
9. Sinn im Job: Warum Werte keine Luxusfrage sind
„Ich kann mir Werte nicht leisten“ höre ich oft.
Aber:
- Wer gegen die eigenen Werte lebt, wird krank, erschöpft, leer
- Wer für seine Werte lebt, erlebt Arbeit als sinnvoll, gesund und verbindend
Wertearbeit ist kein Wellness-Zusatz. Sie ist Basis für berufliche wie persönliche Gesundheit. Das beweisen alle meine Klientinnen und Klienten, die sich aus einer anfänglich desolaten beruflichen Lage wieder voller Lebensfreude neu durchgestartet sind.
Das hat übrigens auch einen großen positiven Impact auf Deine Beziehung zu Partner bzw. Partnerin. Ihnen bleibt nicht verborgen, dass Du plötzlich auf der Treppe pfeifst oder spontan ins Kino willst. Weil Dein ganzes Lebensgefühl endlich wieder leicht und unbeschwert ist.
Du darfst schließlich nicht vergessen, der durchschnittliche Mensch verbringt pro Tag rund
- 7 Stunden mit Erwerbsarbeit
- 3 bis 4 Stunden mit unbezahlter Arbeit
→ also insgesamt 10–11 Stunden pro Tag mit Arbeit im weiteren Sinne. Dann sollte die auch so sein, wie Du sie Dir wünscht. Echt, gut und voller positiver Energie.
Typische Fragen zur beruflichen Neuorientierung
Ist es mit Ü50 nicht zu spät?
Nein. Es ist genau der richtige Zeitpunkt. Du bringst Erfahrung, Tiefe und Klarheit mit. Mehr dazu erfährst Du in meinem Blogartikel mit dem Titel „Berufliche Neuorientierung 50 plus: Dafür ist es nie zu spät – versprochen!“
Was, wenn ich keine Idee habe?
Dann fang mit Deinen Werten an. Die Ideen kommen, wenn der innere Rahmen stimmt.
Lass Dir von einem bestimmten U-Bahn-Fahrplan erzähle, den ich in meinen 1:1-Sessions verwende, um Menschen in der Lebensmitte zu zeigen, welche Bereiche bis zum Jahr 2035 an Bedeutung noch zunehmen werden und damit im besten Wortsinne ein „heißes Eisen“ sind, um genau dort nach dem richtigen beruflichen Platz zu suchen.
Schließlich willst Du mithilfe Deiner beruflichen Neuorientierung nicht nur Deiner Berufung nachgehen, sondern dafür auch gut entlohnt werden. Das gelingt nur in Branchen, die prosperierend sind. Die solltest Du nicht ignorieren.
Wie sicher ist eine berufliche Neuorientierung?
Butter bei die Fische: Sie ist nicht planbar, aber steuerbar. Mit Klarheit, Struktur und Unterstützung erhöhst Du Deine Sicherheit deutlich. Überlasse nichts dem Zufall, sondern richte alle tragenden Entscheidungen an Deinem Werte-Kompass aus.
Wie lange dauert es?
Natürlich ist die Dauer ganz individuell. Aber ich kann Dir aus meinen Erfahrungswerten nach über 10 Jahren changeify sagen: im Schnitt 3 bis 12 Monate, um dann tatsächlich im neuen Job zu sitzen.
Die richtige berufliche Richtung zu finden, das geht schon viel schneller. Mit meinem Signature-Programm „Der Job, der es wert ist – Finde in nur 6 Wochen heraus, was Du beruflich wirklich willst“.
Dieses 1:1-Online-Mentoring ist für Menschen gemacht, die sich in der zweiten Lebenshälfte beruflich verändern wollen, aber noch nicht wissen, ob sie bleiben, gehen oder gründen sollen.
Brauche ich für die berufliche Neuorientierung und das Finden meines Werte-Kompass ein Coaching?
Nicht zwingend, es ist aber sehr hilfreich. Coaching spart Zeit, reduziert Umwege und bringt Struktur. Schließlich musst Du mit Deinen Unsicherheiten und Fragen nicht alleine bleiben und Dich womöglich nur im Kreis drehen.
Wenn Du schnell Veränderung willst, dann ist ein Coaching zur beruflichen Neuorientierung inklusive einer Werte-Inventur das beste Persönlichkeitsentwicklungs-Programm, dass Du Dir nur wünschen kannst. Weil Du dadurch selbst-bewusster wirst.
10. Weiterführende Infos zur beruflichen Neuorientierung
- Mein Karriere-Ratgeber, erschienen im Gabler-Springer-Verlag: „Job-Midlife-Crisis – Neuorientierung in der Lebensmitte“
- Mein Blogartikel: „Berufliche Neuorientierung 50 plus: Dafür ist es nie zu spät – versprochen!“
- Meine Podcast-Folge: „Warum viele ihren Job hassen und was Werte damit zu tun haben“
11. Deine nächsten Schritte zur beruflichen Neuorientierung
Du willst herausfinden, welche Werte Dich wirklich antreiben? Und wie Du daraus eine berufliche Richtung entwickelst, die zu Deinem Leben passt?
Dann mache Dich auf und gehe los. Oder beginne nicht alleine, sondern mit mir an Deiner Seite. Buche einfach jetzt Deinen kostenlosen Mentoring-Call bei changeify in München.
Gemeinsam sprechen wir erst einmal über Deine Situation und dann darüber, wie Du Deine zweite Karrierephase aktiv und nach Deinem Gusto gestalten kannst. Du weißt doch: entweder richtig oder gar nicht.
Weil das Leben zu kurz für den falschen Job ist.
Werde, was in Dir steckt.