Niemand nimmt Selbständige montagmorgens an die Hand und erklärt ihnen, was sie zu tun haben

by | 23 Sep 2022 | Changemanagement, Gründung, Karriere, Neuorientierung, Unternehmertum

 

Inhaltsverzeichnis

Du bist unzufrieden mit Deinem Job? Der Chef nervt? Du hast keine Lust mehr, Dir alles von anderen vorschreiben zu lassen? Bestimmt hast Du dann schon einmal vom eigenen Business, von der Selbständigkeit geträumt.

Endlich selbst entscheiden, Dein eigener Herr sein, gut verdienen und niemandem Rechenschaft schulden müssen … Ob Du damit ein realistisches Bild der Selbständigkeit hast oder vielleicht an der ein oder andern Stelle Deine Vorstellungen korrigieren solltest, das erfährst Du in meinem heutigen Blogartikel.

Das Allheilmittel und der Garant für Zufriedenheit – die Selbständigkeit? Wir werden sehen …

 

 

Und schon wieder waren zwei richtig gute Geschäftsideen den Bach runtergegangen. Davon hätten viele Menschen und Unternehmen profitieren können. Doch die angehenden Existenzgründer haben anders entschieden.

Sie stampften einfach alles wieder in Grund und Boden, was sie seit Monaten verwirklichen wollten. Was sie sorgfältig geplant hatten und für das sie sich gut vorbereitet fühlten.

Wovon ich spreche, willst Du wissen?

Vom Murmeltier. Denn täglich grüßt das Murmeltier.

Ich hatte nämlich kürzlich mit einer Gründerin das Tupfen gleiche Erlebnis wie ein paar Monate zuvor schon mit einem Gründer, beide aus ganz unterschiedlichen Branchen.

Als hätte mich jemand zurückgebeamt in den Frühsommer dieses Jahres.

Damals erlebte ich es schon einmal. Der Österreicher sagt so schön: „ein ewiges Radl“. Also eine Begebenheit, die mir nicht nur ein- oder zweimal in meinem Coaching- und Beratungsalltag begegnet ist:

Jemand will sich selbständig machen, hat eine gute Geschäftsidee, ein unterstützendes Umfeld – und scheitert letztlich nur an sich selbst. Weil ihm nicht klar war, welchen enormen persönlichen Einsatz er bringen muss, um sich den eigenen Traum von der Unabhängigkeit zu verwirklichen.

 

Gründen ist hip

Immer mehr Menschen wollen sich selbständig machen. In meinem Gründer-Mentoring beobachte ich allerdings eine Tendenz, die mich zweifeln lässt: Bin ich etwa eine aussterbende Spezies?

Denn ich tue seit über sieben Jahren mit changeify, wozu scheinbar immer weniger Menschen bereit sind, aber trotzdem gründen wollen: Die Extrameile gehen.

 

Alles Existenzgründer, die die Extrameile gehen

Studenten gründen schon während ihres Studiums und schreiben am Businessplan.

Mütter wuppen Kind und Karriere und allen Unkenrufen zum Trotz: sie sind erfolgreiche Unternehmerinnen.

Topmanager hängen ihren gut dotierten Job an den Nagel, um sich ihren Lebenstraum vom Gründen zu erfüllen.

Alles das ist großartig! Und genau für diese Menschen bin ich als Sparringspartnerin und Mentorin da.

Doch das, was ich seit Monaten in meiner Coaching- und Beratungspraxis erlebe, ist alles andere als großartig:

Immer weniger Menschen sind bereit die Extrameile zu gehen. Auf Kosten ihrer Performance und damit ihrer Kunden.

 

Wenn Gründer nicht gründen

Beide Gründer, von denen ich eingangs berichtete, wollten gründen. Selbständig sein. Weil sie sich in ihrem Berufsleben nicht mehr zu Hause fühlten.

Sie wollten als Selbständige eigene Entscheidungen treffen. Weil ihr Berufsleben nur noch wie auf Autopilot abgespult wurde. Da war keinerlei Freiraum für eigenes Denken.

Sie wollten als Existenzgründer unabhängig von Lebenspartnern und Arbeitgebern ihr eigenes Ding machen. Weil Job und Beziehung längst von lähmenden Routinen geprägt waren.

Aussteigen aus einem fast krankmachenden System war die Devise und das große Ziel. Eine bessere Work-Life-Balance. Mehr Zufriedenheit. Weniger Arbeit für andere.

 

Ein Existenzgründer-Mentoring soll‘s richten

Deshalb begannen sie begeistert das changeify-Sparringsprogramm für Menschen aus der Festanstellung, die den Sprung in die Selbständigkeit wagen möchten. Sie wollten gut vorbereitet sein für den großen Wurf und nicht jeden Fehler selbst machen müssen.

Doch schon zu Beginn unserer Zusammenarbeit wurde es ihnen zu viel, die Fragen, die ein solcher Schritt nun einmal auslöst, zu beantworten – auf fachlicher wie persönlicher Ebene.

 

Gründen hat nichts mit Tschakka-Tschakka zu tun

So ausufernd hatten sie sich die Vorbereitung nicht vorgestellt. All die verschiedenen Themenbereiche, die erfasst und bearbeitet werden wollten. Die Selbstreflexion. Und die notwendigen Umbrüche im alltäglichen Leben auch nicht.

Die Frage beschlich mich schnell, ob denn das mit all den vielen unsäglichen Tschakka-Tschakka-Coaches zusammenhängen kann, die bei jeder Gelegenheit erklären, dass auch Du in nur drei Tagen vom Angestellten zum Unternehmer werden kannst? Der Lüge vom schnellen Erfolg, völlig unabhängig von den persönlichen Voraussetzungen und ganz ohne eigenes Engagement, der sitzen scheinbar immer mehr Menschen auf.

 

Gründen geht schnell, Dranbleiben dauert

Für die besagten Neugründer war es dann eben doch bequemer, wieder bei dem altbewährten Modell der Festanstellung zu bleiben und sich Themen, die an der ein oder anderen Stelle durchaus herausfordernd sein können, nicht zu stellen. Das Gründen an sich geht schnell, doch das Dranbleiben an einer Sache, das dauert.

Damit meine ich beispielsweise, Recherchen beim Steuerberater, bei Rechtsanwälten, Behörden und Kommunen einzuholen. Natürlich die Akquise und alles was damit zusammenhängt. Und genauso auch die Selbstorganisation, mit der sich viele Gründer mindestens genauso schwertun.

 

Niemand nimmt Selbständige montagmorgens an die Hand

Wer sich keine Fragen stellt (oder stellen lässt, wie in meinem Coaching), muss auch keine Entscheidungen treffen. Damit zieht man sich einfach aus der Verantwortung und wird wieder gelebt, anstatt selbst die Zügel in die Hand zu nehmen.

Uns Selbständigen nimmt doch montagsmorgens auch niemand an die Hand und erklärt uns, was zu tun ist. Wir brauchen für alle Eventualitäten einen Plan B. Entwickeln uns und unser Business jeden Tag weiter und verbringen die Wochenenden in den seltensten Fällen mit der Cuba Libre in der Hand auf dem Sonnendeck.

 

Den Existenzgründern dämmerte es

Eines wurde meinen verhinderten Gründern durch mein Sparringsprogramm schnell klar:

Niemand nimmt sie montagmorgens an die Hand und erklärt ihnen, was sie zu tun haben. Dafür brauchen sie selbst ihren Plan und höchste Motivation, gerade in den Zeiten, wenn es noch nicht läuft oder nur langsam bergauf geht.

Selbständigkeit bedeutet, alle großen wie kleinen Entscheidungen selbständig zu treffen, nachdem man sich zuvor gründlich über die Fakten informiert hat. Und damit die volle Verantwortung zu übernehmen.

 

Die Motivation hochhalten

Auch schon deswegen, weil die intrinsische Motivation so hoch ist, dass das anvisierte Ziel unbedingt erreicht werden will. Ich unterstelle einfach allen Gründungsinteressierten, dass sie das wirklich wollen.

Im Fall der beiden Gründungswilligen wurde ich allerdings eines anderen belehrt.

Den Hund kann ich bekanntlich nicht zum Jagen tragen, weshalb es der innere Schweinehund ist, der überwunden werden muss. Will der Klient das nicht, dann gibt es auch in meinem Beruf Momente, die ich einfach akzeptieren muss, ob ich will oder nicht.

 

Kopf oder Bauch?

Wie ist das bei Dir? Kopf oder Bauch? Sicherheit oder Risiko? Willst Du mit Deinen Plänen zur Selbständigkeit beginnen oder doch lieber in Ruhe Deinem altbekannten und gewohnten Job nachgehen? Willst Du wirklich ein selbständiges Leben führen oder träumst Du nur davon? Entsprechen Deine Vorstellungen der Realität? Bist Du bereit, die Extrameile zu gehen?

Wie immer Deine Entscheidung ausfällt: Sorge dafür, dass sie zu der Person passt, die in Dir steckt. Nur Du – nicht mit irgendwelchen Annahmen, Erwartungen oder gesellschaftlichen Strömungen versehen, die Dir im Außen vorgegaukelt werden.

 

Berufung finden – geht das?

Wenn Du meinen Lebenslauf ein wenig kennst, wirst Du wissen, dass ich mich oft im Leben neu erfinden musste.

Das war nicht immer einfach, doch es führte dazu, dass ich erkannte, dass es genauso einen klaren Fokus wie Engagement braucht, um das Neue erfolgreich anzugehen, dranzubleiben und durchziehen. Denn nur was meiner Persönlichkeit entspricht, kann als Berufung bezeichnet werden und bildet das Fundament für meine intrinsische Motivation, in der wiederum die Grundlage für den Erfolg meiner Selbständigkeit begründet liegt.

Ich fand zu meiner Berufung, indem ich bei meinen Aktivitäten mitten im Tun war und gar nicht bemerkte, wie sehr ich mich in meinem Element befand. Damals war ich in einer Münchner Unternehmensberatung angestellt und für die strategische Ausrichtung zuständig. Dort wurde ich mitten im Tun, ohne dass ich es selbst bemerkte, als Coach und Beraterin entdeckt.

Dieses Verhalten zeigt Dir an, wo Deine berufliche Reise hingehen sollte. Wenn Du in Deinem Element bist, dann wirst Du das machen, was in Dir steckt. Dann wirst Du es ausstrahlen und andere – ohne große Umschweife – von Dir und Deiner Arbeit begeistern.

 

Gründen und Scheitern in Deutschland

Laut Statistik machten sich im Jahr 2021 in Deutschland 607.000 Menschen selbständig. Menschen, die eine gewerbliche oder freiberufliche Selbständigkeit im Voll- oder Nebenerwerb begonnen haben. Es kann sich dabei genauso um eine Neugründung handeln, wie um eine Beteiligung an bereits bestehenden Unternehmen.

Von diesen Neu-Selbständigen machen es 30 Prozent wie die beiden Gründer, von denen ich Dir bereits erzählte: sie begraben ihr Projekt Selbständigkeit spätestens drei Jahre später wieder. Bei meinen beiden Gründern war der Zeitraum bedeutend kürzer: wenige Monate reichten aus, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht fürs Gründen sind.

Im KfW-Gründungsmonitor, den Du über den Link als PDF-Download ansehen kannst, steht es schwarz auf weiß:

 

Stolperstein der Selbständigkeit

Als Selbständiger siehst Du Dich einer Vielzahl von Hürden gegenüber, die bewältigt werden müssen. Die große Freiheit und Unabhängigkeit Selbständigkeit? – Nicht so ganz …

An 1. Stelle steht die überbordende Bürokratie, die Existenzgründern in Deutschland das Leben schwer macht.

„Wie gehe ich damit um und wie lasse mich davon nicht zermürben?“ Genau das gehört z. B. zu den notwendigen Fragen, die ich bereits erwähnte. Sie waren im Beispiel der beiden Gründer schon zu viel des Guten.

Sie wollte sich nicht damit auseinandersetzen, zig Behördengänge zu unternehmen und waren schlichtweg zu bequem, um verschiedene unverzichtbare Beratungstermine mit Rechtsanwalt, Versicherungsagent und Steuerberater zu vereinbaren.

In Deutschland befinden wir uns z. B. in einer föderalistischen Wirtschaftsordnung. Jedes Bundesland hat andere Vorgaben und fordert von Gründern jeweils andere Maßnahmen. Eine gute Vorbereitung ist hier unumgänglich.

 

Mangel an persönlichen Fähigkeiten

Dicht gefolgt auf Platz 2 der Stolpersteine für Gründer werden die fehlenden kaufmännischen Grundlagen, auf Platz 3 der fehlende Kundenzugang genannt.

Diese Zahlen lügen nicht. Sie bestätigen stattdessen in ernüchternder Weise meine Erfahrung im Beratungsalltag. Die persönlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen sind meist ausschlaggebend dafür, ob der Weg in die erfolgreiche Selbständigkeit gelingt.

In diesem Artikel des Handelsblatts kannst Du die Top-Herausforderungen für Selbständige ebenfalls nachlesen.

Du wirst mich fragen, welche persönlichen Fähigkeiten ein Gründer benötigt, damit er nicht über sich selbst stolpert. Hier habe ich Dir die Wichtigsten aufgeschrieben:

  • Ausdauer und Durchhaltevermögen
  • Biss und Fokus
  • Wille und Leistungsbereitschaft
  • Know-how und Weiterbildung
  • Realismus und Pragmatismus
  • Netzwerk und Familie bzw. Freunde

Veränderung ist Neuland

In meinem Beispiel der beiden Gründer war es auch so, dass die persönlichen Fähigkeiten zu wünschen übrigließen. Doch ich muss gleich dazu sagen, sie hatten alles, was sie brauchten, an ihrer Seite: finanzielle Absicherung, gutes Mentoring, aktuelle Wissensvermittlung und aktive Unterstützung von der Familie bei allen Themen rund ums Selbstständigmachen.

Doch wie in jedem Veränderungsprozess wäre es auch hier notwendig gewesen, sich Neues anzueignen. Eine persönliche Anstrengung zu unternehmen. Nicht stehen zu bleiben auf dem Wissensstand der letzten Festanstellung, sondern hoch motiviert Neuland zu erobern. Gerade in digitalisierten Zeiten gehören bestimmte Automatisierungen und Kenntnisse über Marketing, Sales und Positionierung zwingend dazu.

Das ist zugegebenermaßen für alle Existenzgründer ein dickes Brett. Schließlich ist die Selbständigkeit kein Ausbildungsberuf. Doch behandeln solltest Du sie genauso. Als eine sehr lange und mitunter beschwerliche Ausbildung. Du wirst jeden Tag etwas lernen oder veränderte Rahmenbedingungen vorfinden, auf die Du nur flexibel reagieren kannst. Du bist deshalb immer selbständig, nicht nur von nine to five. Für jeden, der diese Tatsache nicht akzeptieren will, ist an dieser Stelle Schluss mit dem Traum von der Selbständigkeit.

 

Wenn Gründer an sich selbst scheitern

Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Dich selbstständig zu machen, dann darf Dir die Extrameile nicht zu weit sein. Deine zukünftigen Kunden erwarten auch genau das von Dir. Nichts weniger als höchsten Einsatz für ihre Sache.

Das „den Stift fallen lassen um 17 Uhr“, das Du eventuell von Deiner Festanstellung kennst, wirst Du in Deiner Selbständigkeit eher nicht finden. Gut möglich, dass Du auch am Abend oder am Wochenende tätig sein musst, zumindest in der Anfangszeit, wenn Du so viele neue Themen zu bearbeiten hast.

Wenn Du allerdings schon zu Beginn bei den ersten Planungen Schiffbruch an Dir selbst erleidest, weil Du nicht bereit bist, für Deinen Traum Mehrarbeit in Kauf zu nehmen, dann ist es besser, diese Idee schnell wieder zu begraben.

 

Faktor Familie ist entscheidend

Daran kannst Du ablesen, dass Du selbst die passende unternehmerische Haltung benötigst, um Deinem Ziel einer erfolgreichen Gründung näher zu kommen. Und es kommen Momente, da musst Du Deine Haltung verteidigen.

Nämlich dann, wenn Du ein Umfeld benötigst, das Dir den Rücken freihält und Dich zumindest mental darin unterstützt, Dein Ding zu machen.

Nicht selten scheitert die Selbständigkeit deshalb auch am sozialen Umfeld, denn niemand will und kann den Gründer oder die Gründerin verstehen, sodass an dieser Stelle noch zusätzlicher Stress für den Gründer entsteht.

Wer sich ständig heimlich am vermeintlichen Feierabend an den Schreibtisch schleichen muss oder Sätze wie „Du bist doch nur mit Deiner Arbeit verheiratet.“ anhören muss, wird nicht nur die Augen rollen, sondern massiv auf dem Weg zum Erfolg der eigenen Sache ausgebremst.

 

Erliege nicht dem Trugschluss der Selbständigkeit

Ein sehr ehrliches Interview durfte ich mit meinem Headshot-Fotografen Thomas zu seiner Selbständigkeit führen.

Wir sind uns sicherlich einig darin, dass der Sprung in die Selbständigkeit viel Mut benötigt.

Trotz aller Businesspläne im Vorfeld können wir nie vorhersagen, ob unsere Idee von Erfolg gekrönt sein wird oder nicht. Doch mit einer guten Portion Realismus und Pragmatismus ist es durchaus machbar, egal wie alt Du bist, egal von wo Du kommst.

Davon spricht auch Thomas, wenn er auf seine Anfänge zurückblickt. Und er macht auch auf einen Punkt aufmerksam, der gerne in der ersten Euphorie vergessen wird:

Dem Trugschluss aufzusitzen, dass die Leidenschaft für eine Sache ausreiche, um daraus ein erfolgreiches Business zu machen.

 

Profitabel Wirtschaften will gelernt sein

Natürlich geht es nicht ohne Leidenschaft für Deine Sache, die Dir allzeit die nötige Motivation liefert, doch am Ende des Tages zählen vor allem die Zahlen: Einnahmen, Ausgaben, Profit, Geschäftsmodelle, Marketing, Kundengewinnung, Steuern, Produktentwicklung und so weiter.

Das macht nicht immer Spaß, ist aber notwendig, um die Selbständigkeit auf gesunde Füße zu stellen. Nur wenn Du profitabel wirtschaftest, kannst Du für weiter Monate planen und organisch wie persönlich wachsen.

 

Mit der Selbständigkeit liebäugeln

Aus meiner Erfahrung beschäftigen sich viel zu wenige Gründer ausgiebig mit genau diesen Wachstums-Parametern.

Wer sich diese Aufgabenstellungen erarbeitet, wird automatisch jeden Tag besser werden und nachhaltiger Kunden gewinnen. Dann macht Gründen Spaß und ist einträglich.

Viele liebäugeln mit einer Selbständigkeit. Sie finden es einfach cool, der eigene Herr, die eigene Frau zu sein. Gleichzeitig haben sie aber auch sehr viele Ängste. Sie wissen nicht, wie sie am besten ihr Geld verdienen sollen, wo doch am Monatsende kein Arbeitgeber mehr da ist, der automatisch für die nächsten Einkünfte sorgt. Der einen unbeschwerten Urlaub ermöglicht. Der so ohne weiteres eine Absicherung im Krankheitsfall bereitstellt.

Nur wenn sie sich selbst auf die Hinterbeine stellen, bleiben sie verliebt in die Selbständigkeit mit all ihren Vor- wie Nachteilen.

 

In der Selbständigkeit zählt Dein Wertesystem

Das, was die Selbständigkeit aber in meinen Augen tatsächlich so unglaublich verführerisch und erstrebenswert macht, ist die Tatsache, dass die eigene Arbeit entsprechend dem eigenen Wertesystem gestaltet werden kann.

Niemand muss auf einen Arbeitgeber, der unter Umständen andere Werte lebt, Rücksicht nehmen. Voraussetzung ist natürlich, dass man seine Werte und das, was einem besonders wichtig ist, auch kennt.

Deshalb steht bei changeify als absolute Grundlage des Gründens immer eine Werteinventur am Beginn einer Zusammenarbeit. In nur 2 x 90 Minuten hast Du Deine Werte mit meinem Fragensystem gefunden. Dann weißt Du, welche fünf wichtigsten Werte, die sogenannten „big five“, Dich ausmachen und leiten.

Ohne das Wissen um die eignen Werte wird es schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen und motiviert dran zu bleiben. Und glaube mir, in der Selbständigkeit gibt es so viele kleine und große Entscheidungen, die schnell getroffen werden wollen.

Doch schnell funktioniert das eben nur, wenn Du auf Deinen inneren Kompass zurückgreifen kannst.

Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, hat man ein hervorragendes Leitbild, an dem man die eigene Selbständigkeit ausrichten kann und einen wirksamen Hebel, mit dem man magisch die richtigen Kunden anzieht.

 

Drei Säulen für echte Unternehmer

Hier habe ich Dir die wichtigsten drei Eigenschaften aufgeschrieben, die die Grundlage für Dein unternehmerisches Denken und Handeln bilden. Wenn Du über diese verfügst, brauchst Du niemanden, der Dich an die Hand nimmt:

 

  • Selbstführung: Kenne Deine Ressourcen, Werte und Stärken, um sie sinnvoll einzusetzen. Dein Zeitmanagement ist eine der tragenden Säulen, um den Fokus auf das zu richten, was wesentlich ist, und Dich mit Deinem Engagement nicht zu verzetteln.

 

  • Selbstreflexion: Nur wer sich regelmäßig Zeit für die Selbstreflexion nimmt, wird sinnvolle Entscheidungen treffen. Diese Zeit ist gut investierte Zeit, denn durch sie intensiviert sich der Bezug zum Warum der Gründung und man hinterfragt, ob die Richtung noch beibehalten wird.

 

  • Entscheidungsfähigkeit: Natürlich kann jede Entscheidung in jedem Moment die falsche sein, doch wenn sie auf Deinen Werten und Deinen Stärken fußt, dann verringert sich das Risiko für falsche Entscheidungen signifikant. Ein gesundes Maß an Risikofreude braucht es dennoch, denn sonst wagst Du Dich nie aus Deiner Komfortzone heraus und wirst deshalb schnell vom mutigen Mitbewerber in Bedrängnis gebracht.

 

Der zugrunde liegende Impuls des letzten Punktes ist, über das eigene (Berufs-) Leben entscheiden zu wollen und nicht mehr von anderen wie beispielsweise von einem Chef entschieden zu werden.

 

Das ist es, was ich tun will

Noch ein ganz anderer, aber nicht minder spannender Impuls, den Menschen mit dem Wunsch zur Selbständigkeit in sich verspüren, ist dieser:

Sie stoßen auf der Suche nach ihrer Identität auf eine Art Goldader der eigenen Existenz. Da ist plötzlich der Sinn, den man sonst nicht sieht. Die Freude, die man sonst nicht empfindet. Dann weiß man: das ist es, was ich tun will.

 

Das Eisbergmodell der Persönlichkeit

Du kennst bestimmt Siegmund Freuds Eisberg-Modell:

Nur der kleinste Teil unserer Persönlichkeit (als Symbol eines Eisberges versinnbildlicht) liegt bekannt und für alle sichtbar über der Wasseroberfläche.

Der viel größere Teil ist jedoch der unbekannte und für niemanden sichtbar unterhalb der Wasseroberfläche befindliche Persönlichkeitsanteil eines jeden Menschen. Das ist unser Unterbewusstsein.

Demnach liegen auch unsere Wünsche im unsichtbaren Teil des Eisbergs, unterhalb der Wasseroberfläche, versteckt.

 

Deine Wünsche können nicht sprechen

Zu dumm nur, dass unsere Wünsche, die tief in uns schlummern, gar nicht zu uns sprechen können.

Dir sind genau deshalb viele Deiner Anteile gar nicht bewusst. So auch Deine wahren Wünsche.

Wenn Du also während Deiner beruflichen Veränderung auf die Goldader Deiner eigenen Existenz stößt, wirst Du feststellen, dass Du plötzlich etwas machen darfst, was Dir größte Freude bereitet. Es geht deshalb viel leichter als alles andere zuvor. Du verbindest Dich mit Deinen Wünschen.

 

Ins Tun kommen macht den Unterschied

Deshalb plädiere ich dafür, so viel wie möglich selbst auszuprobieren. Komm ins Tun, wenn Du neue Wege einschlagen willst. Bleibe nicht in der Theorie. Wenn Du am eigenen Leib neue Erfahrungen machst, erspürst Du wortwörtlich, ob Du Dein Wasserglas, Dein Element gefunden hast.

Dabei spielt der Impuls aus dem Unbewussten eine viel größere Rolle, als uns das wirklich bewusst wäre. Du brauchst deshalb im Prozess der Veränderung erstmal Deine Emotionen und nicht Deine Ratio. Werte sind der Inbegriff von Emotionen. Deshalb spielen sie eine besondere Rolle im Leben eines Gründers oder einer Gründerin.

Bist Du grundsätzlich in positiver Emotion zu Deiner Gründung? Oder hast Du aus dem Impuls heraus gegründet, Dich wolle am Arbeitsmarkt da draußen sowieso keiner mehr? Das wäre eine negative Emotion zum Thema Gründung. Ich empfehle Dir einen guten, sprich positiven Grund zu finden, weshalb Du gründen möchtest, nicht das Gefühl von „besser als nichts“ mit Dir herumzutragen.

 

Hinterfrage Deine Werte

Bei der Beschäftigung mit Dir und Deinem Unterbewusstsein stößt Du auch auf viele Werte, die Du im Laufe Deines (Berufs-)Lebens kennengelernt und geprägt bekommen hast.

Vielleicht gab es einen Vater, der auch selbständig war oder eine Person, die Du sehr bewunderst für das eigene Ding, das sie durchzieht.

Das verkörpert eine Werthaltung, die andere leben, aber Du vielleicht noch nicht. Hinterfrage, ob es Deine Werthaltung werden soll oder ob Du nur dem schönen Schein eines anderen Lebens glaubst nacheifern zu müssen.

 

Verwechsle Deine Nische nicht mit den Bedingungen

Natürlich muss Deine Verwirklichung überhaupt nicht zwingend über die Selbständigkeit hergestellt werden. Wenn Du Deine Nische gefunden hast, bleibt immer noch die Frage, wie Du Deine Nische besetzen willst.  Als Angestellter oder als Selbständiger? Denn mitnichten möchte ich hier sagen, dass die Selbständigkeit den heiligen Gral darstellt.

Vermutlich wirkt es auf viele Menschen so anziehend, selbständig zu sein, weil sie glauben, sich von einem Korsett befreit zu fühlen. Wer nie selbständig war, könnte vermeintlich auch meinen, es gäbe Korsetts nur in der Festanstellung. Weit gefehlt.

In der Selbständigkeit hat man gewisse Freiheiten, die aber auch mit ganz anderen Zwängen und Verpflichtungen sowie einem hohen Maß an Eigeninitiative kombiniert werden.

 

Der Traum der Selbständigkeit

Letztlich steht bei der Frage nach dem „Soll ich mich selbständig machen?“ auch immer die Frage im Raum, ob ich solch einen Traum in mir trage, den ich bisher nicht verwirklicht habe?

Denn nur, wenn ich etwas als so attraktiv und damit anziehend empfinde wie einen tief in mir verwurzelten Traum, werde ich genügend intrinsisch motiviert sein, diesen Traum auch zur Erfüllung zu führen. Andernfalls nicht.

 

Versuche es zumindest, um es später nicht zu bereuen

Hier schließt sich der Kreis zu den beiden vermeintlich wild entschlossenen Gründern aus meinem Klienten-Portfolio, die sich im Tun dann doch lieber für den bequemen Weg entschlossen haben. Was völlig legitim ist. Die Extrameile gehen ist nicht jedermanns und jederfraus Ding. Der große unerfüllte Traum auch nicht.

Ich habe eine Empfehlung von Siegmund Freud für Dich. Du weißt schon, der mit dem Eisbergmodell:

„Treffe die kleinen Entscheidungen bewusst mit dem Kopf, die großen besser mit dem unbewussten Bauch.“

Ich denke, er hat verdammt recht damit.

 

Lösung war in Sicht

Für mich hat die Situation mit beiden Gründern bedeutet, zwei Klienten zu verlieren. Viel schlimmer ist aber, dass der Markt, sprich potenzielle Kunden, zwei richtig gute Geschäftsmodelle verloren hat.

Die Gründer hätten sie wunderbar bei ihren Problemen unterstützen können. Die Lösung war quasi schon in Sicht, aber es hat nicht sollen sein.

Es gab innere Blockaden, die die Gründer davon abhielten, ihren Weg zu gehen. Sie waren stärker als ihre ausgerufenen Ziele. Und die falschen Vorstellungen vom Leben als Gründer taten das ihrige dazu.

Deswegen stellt sich mir immer wieder diese eine Frage:

Welche negativen Konsequenzen werden befürchtet, dass die Vermeidung so hoch ist?

Und weiter: Welche falschen Vorstellungen gibt es über die Selbständigkeit? Wie kann ich noch besser darüber aufklären? Dieser Blogartikel ist aus dieser Fragestellung heraus entstanden.

 

Fang endlich an!

Am liebsten würde ich die Menschen schütteln und ihnen zurufen: Fang endlich an!

Manchmal sind es tatsächlich auch psychologische Gründe, die andere Maßnahmen erfordern als ausgerechnet das Gründercoaching. Da liegt Tieferes im Argen und ich grenze meine Dienstleistung deshalb streng von einer psychologischen Beratung ab.

Natürlich kann ich meine Expertise nur jenen an die Hand geben, die sie auch annehmen wollen und können. Das bedeutete in beiden Fällen ein NEIN von mir zu weiterer Unterstützung und Begleitung, denn ohne das absolute Commitment und ehrlich gemeinte Handlungen meiner Coachees muss ich aussteigen.

Berater, Coaches und Mentoren wie ich freuen sich über jeden Klienten, um mit unserem ganzen Wissen wie Erfahrung weiterhelfen zu können. Noch mehr allerdings freuen wir uns über jene, die auch umsetzen, damit all das nicht Perlen vor die Säue wird.

Bei den beiden erwähnten Gründern kam es wie es kommen musste:

Sie blieben einfach in ihren ungeliebten Jobs.

All das Gejammere und Unzufiedensein setzte sich fort. Sie konnten und wollten sich nicht über ihre persönliche Hürde wagen. Alles blieb beim verhassten Autopilot-Modus und die Streitereien zu Hausse nahmen noch zu. Sie hatten ihre Chance, es anders zu tun, dem Leben nochmals eine positive Wendung zu geben. Doch ohne deren echtes Zutun, gelang das nicht nachhaltig.

 

7 goldene Regeln meiner Selbständigkeit

Zum Ende meines Blogartikels möchte ich es nicht versäumen, Dir noch unbedingt meine elementarsten sieben goldenen Regeln mitzugeben, die ich in meiner Selbständigkeit mit changeify gelernt habe.

Vielleicht inspirieren sie Dich und zeigen Dir, an welcher Stellschraube Du noch etwas für Dich und Deine Existenzgründung tun kannst:

 

  1. Learning: Erfolg ist kein Zufall! Nimm das Heft des Handelns selbst in die Hand und sei bestens vorbereitet, damit Du überzeugst.

 

  1. Learning: Alles ist Chefsache! Beschäftige Dich auch mit unliebsamen Themen, bis Du sie zu lieben lernst und aus der Not die Tugend machst.

 

  1. Learning: Lebe Deine Berufung! Nur dadurch stillst Du Deinen inneren Hunger nach Sinn, Selbstbestimmung und Wachstum.

 

  1. Learning: Sei geduldig, ausdauernd und vertraue in Deine Fähigkeiten! In den Stürmen ruhig bleiben und unbeirrt weitergehen, das macht den wahren Unterschied.

 

  1. Learning: Definiere Deine Werte, sie sind der einzige Kompass, der zählt! Orientiere Dich nicht an anderen, sonst verspielst Du Dein einzigartiges Profil.

 

  1. Learning: Visionen sind keine Hirngespinste! Wenn Du Dich traust, Deine Visionen zu leben, bleibst Du für Dein Business inspiriert und motiviert.

 

  1. Learning: Finde Dein Warum und handle konsequent danach! In Resonanz mit der eigenen Zielgruppe zu sein macht Spaß und bringt nachhaltigen Erfolg, weil niemand bekehrt werden muss.

 

Wie ich zu all diesen Erkenntnissen kam, dass kannst Du in meinem Blogartikel hier ausführlich nachlesen.

Ich berichte darin, auf welche Fehler Du getrost verzichten kannst und wie ich damals, vier Jahren nach meiner Gründung, diese goldenen Regeln definieren konnte.

Sie sind bis heute, 2022, inzwischen nach sieben Gründungsjahren, noch immer goldrichtig für meine Klienten und mich.

 

Fazit

Wir alle haben Momente, in denen wir aus unserem Leben ausbrechen, nochmal etwas ganz anderes machen wollen. Einen solchen Umbruch kann es in allen Lebensbereichen geben, beruflich wie privat.

Viele Arbeitnehmer – besonders in der Lebensmitte – kommen dann sehr schnell auf die Idee, dass sie sich einfach nur selbständig machen müssten, und alles wird gut. Eine Geschäftsidee – mehr Zufriedenheit, mehr Selbstbestimmung, mehr Geld.

In diesem Blogartikel habe ich jedoch aufgezeigt, dass diese Gleichung nicht aufgeht. Sondern dass der Weg in die Selbständigkeit mit einer Geschäftsidee nur beginnt und sich dann sehr steinig fortsetzt, mit vielfältigen Herausforderungen auf persönlicher und fachlicher Ebene.

Nur wer mit der Selbständigkeit wirklich seinen Traum lebt und dadurch in höchstem Maße motiviert ist, alle Hindernisse zu überwinden, wird letztlich erfolgreich sein und all seine Ziele verwirklichen können.

Wenn Du auch darüber nachdenkst, Dich selbständig zu machen und zu neuen Ufern aufzubrechen, aber Dir nicht sicher bist, ob Du dabei alles bedacht hast, Du Deine Werte kennenlernen willst und entsprechend entscheiden kannst, dann kontaktiere mich gerne für ein kostenfreies Kennenlerngespräch. Ich bin nur einen Klick weit von Deiner Gründung entfernt.

Gemeinsam machen wir eine Bestandsaufnahme Deiner Situation. So gewinnst Du mehr Klarheit und kannst bessere Entscheidungen treffen.

Und wenn Du Dir mehr Begleitung bei gleichzeitiger Flexibilität wünscht, dann buche noch heute das changeify-Sparringsprogramm „Lebe Deine Werte!“ für Menschen aus der Festanstellung, die den Sprung in die Selbständigkeit wagen möchten oder für die Gründer, die während den ersten Schritten noch besser Kunden finden und damit mehr Umsatz machen möchten.

Es handelt sich um ein Onlineprogramm mit monatlichen Live-Online-Sessions als Gruppe, so dass Du auch von anderen Selbständigen lernen und profitieren kannst. Zusätzlich hast Du das ganze Jahr über Gelegenheit mit mir alleine in ein 1:1-Sparring für all Deine individuellen Fragen zu gehen. Hast Du Lust dabei zu sein?

Unsere diesjähriges Jahresprogramm „Lebe Deine Werte!“ läuft schon, doch Du kannst noch einsteigen, wenn Du bereit bist, die vergangenen Monate nachzuholen.

Schau mal hier und informiere Dich über Inhalte und Ablauf.

Ich bin gespannt auf Dich und Deine Geschichte.

Ein Tipp zum Selbständigsein hat übrigens kein geringer als Bruce Lee für Dich auf Lager:

 

„Wende die Extrameile gehen als Teil Deiner täglichen Routinen an.“

(Bruce Lee, 1940-1973 – sinoamerikanischer Kampfkünstler, Ausbilder und Schauspieler)

 

Mit inspirierenden Grüßen aus München

Deine Franziska Ambacher

🎭 Werde, was in Dir steckt.

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