Bewerbung: Das wichtigste Erfolgsprinzip, um großartige Vorstellungsgespräche zu führen

by | 16 Feb 2022 | Karriere, Neuorientierung

 

Wann hast Du Dein letztes Bewerbungsgespräch geführt? Was, wenn Du – aus freien Stücken oder auch nicht – plötzlich nach langer Zeit, jetzt in der Mitte Deines Berufslebens, auf einmal wieder Bewerbungsgespräche führen sollst? Wie kannst Du Dich am besten darauf vorbereiten und wie Deine Unsicherheit ablegen? Wenn Du das Gefühl hast, in der modernen Arbeitswelt mit ihren neuartigen Bewerbungsverfahren gar nicht mehr zu Hause zu sein, dann ist mein heutiger Blogartikel genau das richtige für Dich. Ich erzähle Dir von Kai, dem es genauso erging. Sei gespannt auf seine Geschichte und lass Dir berichten, wie er diese bahnbrechende Erkenntnis gewann: „Gehe dorthin, wo Dein Wert erkannt wird und wo Du den Wert des Gegenübers erkennst.“

 

Wäre in diesem Moment eine Nadel zu Boden gefallen, jeder hätte sie gehört. Es war so unerträglich still, dass er nicht mehr wusste, wie er sich jetzt verhalten sollte. Er blickte verlegen in alle Ecken seines Zoom-Fensters und konnte es einfach nicht fassen. Der Mann, der sein zukünftiger Chef werden sollte, saß ihm im Online-Vorstellunggespräch gegenüber. Er konnte die soeben gestellte Frage nicht beantworten. Es blieb immer noch still. Der potenzielle Chef räusperte sich und trank einen Schluck Wasser, vermutlich um noch mehr Zeit zu gewinnen. Die Stille zog sich wie Kaugummi.

 

Aus dem beruflichen Umbruch heraus zu einem neuen Job

Das berichtete mir Kai von seinem irritierenden Vorstellungsgespräch. Er ist ein Klient, den ich im beruflichen Umbruch begleite. Vor geraumer Zeit hatte Kai einen schweren Motorradunfall, so dass aus dem beruflichen Plan A ganz schnell ein Plan B wurde. Seinen ursprünglichen Job, seine Berufung, musste er notgedrungen an den Nagel hängen. Die Verletzungen, die vom Unfall herrührten, beeinträchtigten ihn zu nachhaltig.

Es fiel ihm zunächst sehr schwer, die alte Jobwelt zu vergessen. Doch sein Körper hielt den Anforderungen nicht mehr stand, denen er im Rahmen seiner Leidenschaft hätte genügen müssen. Da war diese natürliche Grenze und da war dieser Moment, wenn Du weißt, dass alles Bitten und Betteln nichts mehr bringt, weil JETZT ein anderer Weg beschritten werden muss.

 

 

In der Lebensmitte einfach nochmal neu beginnen

Kai kontaktierte mich für ein Coaching und wir begannen erst einmal herauszufinden, in welche berufliche Richtung sein Plan B eigentlich steuern könnte. Das war der erste Schritt, um wieder klar zu sehen. Der Schmerz, das Alte nicht mehr fortführen zu können, saß noch sehr tief.

So wie Kai geht es vielen Menschen in der Mitte des Berufslebens. Es gibt sehr verschiedene Gründe dafür, dass in der Lebensmitte noch einmal ein ganz neuer Weg im Berufsleben eingeschlagen wird: die Suche nach einer neuen Herausforderung, der Verlust des Arbeitsplatzes z. B. durch die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt oder gesundheitliche Gründe.

 

„Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben,
damit wir das Leben finden, das auf uns wartet.“

(Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 –1900)

 

Eine ganz andere Geschichte, die aber deshalb trotzdem sehr gut zu Kais Erfahrungen passt, ist die von Etelka Pieper und Bernd Hasenmaier. Sie haben inmitten der Pandemie ihr persönliches Fiasko beim Gründen ihres ersten eigenen Start-Ups erlebt. Heute sind sie dennoch glücklich und erfolgreich im neuen Job, mit ihrem im zweiten Anlauf erfolgreich gegründeten Unternehmen.

Sie organisieren selbständig tätig Weinreisen in die Pfalz. Ihre Erfahrungen haben sie gelehrt, dass es eine ganze Menge von Werten braucht, um in der Phase der Neuorientierung wirklich Bodenhaftung zu behalten und nie den Mut zu verlieren:

 

„Es bedarf schon sehr viel Ausdauer, Flexibilität und Agilität,

sich immer wieder den neuen Gegebenheiten anzupassen,

statt stoisch am ursprünglichen Plan festzuhalten.“

 

Hier geht’s zu ihrer Kündigungs- und Neuanfangs-Geschichte.

 

 

3 Schritte hin zum gut geplanten Bewerbungsprozess

Inzwischen hatten Kai und ich schon Schritt 2 erfolgreich absolviert, das Entdecken und Kommunizieren der eigenen Werte und Stärken. Wir waren nun bei Schritt 3 angekommen: dem aktiven Bewerbungsprozess inklusive Vorstellungsgespräch. In unseren Sessions gewann er immer mehr Selbstvertrauen und Zuversicht, so dass ihm der Bewerbungsprozess zunehmend mehr Freude bereitete.

Das ist auch notwendig, denn ohne ein hohes Maß an Energie, die Du in Dein Bewerbungsprojekt steckst, kannst Du es gleich vergessen. Es ist wirklich verblüffend, doch ich selbst kenne es noch zu gut aus der Zeit, als ich mich selbst bewarb. All die Bewerbungen liefen ins Leere, wenn ich nicht mit Haut und Haar bei der Sache war. Deine Unterlagen strahlen bei fehlender Energie schon von Weitem Dein Desinteresse aus. Also lass es besser gleich bleiben, wenn Du bereits beim Lesen einer Stellenausschreibung bemerken solltest, dass Du hier zu viele Kompromisse eingehen müsstest.

 

„In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst… Nur wer selbst brennt,
kann Feuer in anderen entfachen.“

(Augustinus Aurelius von Hippo, Philosoph, Theologe und christlicher Kirchenlehrer, 354 – 430)

 

Wenn Dich die Bewerbungs-Panik wegen Corona überfällt

Übrigens, falls Du inmitten der Corona-Pandemie ein wenig Panik hast, ob überhaupt und wenn dann wie Du Dich am besten bewerben solltest, dann habe ich hier den optimalen Blogartikel für Dich geschrieben. Er soll Dir die Angst nehmen und aufzeigen, dass Du jede Krise immer als Chance begreifen kannst. Die Chance zum besseren Job, einem besseren Leben.

Kai hat sich an dem von mir bereitgestellten Handlauf entlangführen lassen und so ein wundervolles Bewerbungs-Portfolio kreiert, das er als ganzheitliche Unterlage an seine Wunscharbeitgeber in Form einer PDF-Datei versenden konnte. Schnell bekam er Einladungen zu den ersten Vorstellungsgesprächen.

 

 

Die Sorge, wie ein Vorstellungsgespräch überhaupt funktioniert

Kai war gar nicht sicher, was eigentlich mehr überwog – die Freude darüber, von interessierten Arbeitgebern eingeladen worden zu sein oder die Sorge, wie und ob er sich nach langer Zeit wieder in solch einem Vorstellungsgespräch gut verkaufen könne.

Die abrupte Stille im eingangs erwähnten Vorstellungsgespräch nahm für Kai eine äußerst interessante Wendung. Eine Wendung, die er sich in seinen kühnsten Träumen niemals gewagt hätte auszumalen. Er erlebte das Schachmatt eines Abteilungsleiters, der an einer einfachen Frage des Bewerbers scheiterte. Diese Frage lautete:

 

„Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?“

 

Die eigene Prägung findet täglich am Arbeitsplatz statt

Keine so ungewöhnliche Frage, wirst Du nun sagen. Doch ich frage Dich, welche Chefin bzw. welcher Chef der alten Prägung hat sich jemals diese Frage gestellt? Was meine ich mit alter Prägung? Ganz einfach, das sind Vorgesetzte, die selbst aus einer Zeit stammen, in der es bereits Zuhause bei den Eltern sehr hierarchisch zuging. Wo man sich über die eigene Führungsentwicklung nie Gedanken gemacht hat, denn als Legitimation reichte es bereits aus, Führungskraft zu sein.

Damit war man jemand, hatte alles erreicht und musste nichts mehr beweisen. So ähnlich wie ein Medizinstudium. Das hast Du einmal im Leben gemacht und bleibst für immer ein Arzt. Ob ein guter oder schlechter sei dahingestellt, doch prüfen wird das niemand auf Herz und Nieren.

 

Das Elternhaus legt den Grundstein für Führung

Die ersten Erfahrungen von Menschen alter Prägung mit früheren Chefs waren identisch mit den Erfahrungen aus dem eigenen Elternhaus. „Ober sticht Unter“ würde man dazu wohl sagen. Die Chefin oder der Chef waren unantastbar, so eine Art Halbgötter in Nadelstreifen, letztlich auch unfehlbar, und sie hatten auf alles nicht nur immer eine Antwort, sondern sogar immer die richtige.

Diese Führungskräftebefragung der Wertekommission Deutschland bestätigt den Zusammenhang zwischen Elternhaus und Führungsstil.

Heute ist das natürlich ganz anders. Jede Führungskraft weiß, dass sie nichts weiß und damit auf so gut wie nichts eine Antwort parat hat. Die Welt ist zu komplex geworden, um noch alle Bezüge durchdringen, geschweige denn passfähige Lösungen für jedes Problem aus dem Hut zaubern zu können.

 

Moderne Führung geht anders

Außerdem wird von einer modernen Führungskraft nicht das Solitär-Dasein erwartet, sondern genau das Gegenteil: kooperatives Führungsverhalten auf Augenhöhe mit allen Mitarbeitenden. Dies wurde bei jungen Führungskräften schon in deren Herkunftsfamilie eingeübt. Sie wuchsen nicht selten in Patchwork-Familien auf oder erlebten die Mutter bzw. den Vater als Alleinerziehende, die sich durchs Leben kämpften. Das prägt genauso stark das eigene Wertegerüst. Demzufolge findet diese Prägung, ebenso wie die Erlebnisse der Führungskraft vom alten Schlag, Anwendung im Arbeitsalltag.

 

„Arbeite jeden Tag an Deinem Leadership.“

(Michael Jordan, US-amerikanische Basketballspieler, Unternehmer und Eigentümer, *1963)

 

Wenn Du mehr über 3 entscheidende Faktoren für gelungenes Leadership erfahren möchtest, lies meinen Blogartikel dazu.

 

 

Gute Vorbereitung ist das halbe Vorstellungsgespräch

Bevor ich Klienten in Vorstellungsgespräche schicke, bereite ich sie auch hinsichtlich sinnvoller Fragen vor, die sie ihren Interviewpartnern stellen können, um mehr über die Unternehmenskultur zu erfahren. Die oben genannte ist eine davon. Kai gefiel sie auf Anhieb so gut, dass er gar nicht lange überlegen musste. Er wollte sie unbedingt in der vierten Phase seines ersten Vorstellungsgesprächs nach vielen Jahren stellen.

Diese Phase des Vorstellungsgespräches nennt man übrigens die sogenannte Rückfragenphase. Das ist der Moment, in dem Bewerbern die Chance gegeben wird, ihre Fragen an den oder die Vertreter des Unternehmens zu stellen, um herauszufinden, ob man zusammenpasst.

Zurück zu Kai. Die erwähnte Wendung im Gespräch machte ihm klar, dass er sich in diesem Vorstellungsgespräch wie ein kleiner Bub fühlte, dem vom Vater erklärt wird, was er wie zu tun habe. Schwierige, weil persönliche Fragen, wurden nicht beantwortet, oder eben doch, indem sie mit quälender Stille retourniert wurden. All das verhalf ihm zu einer Erkenntnis und einem Entschluss, den er selbst nie für möglich gehalten hätte. Einen wichtigen Faktor dafür stellten auch unsere sorgfältige Vorbereitung und das Bewerbungs-Portfolio, dass ihm seinen eigenen Wert so deutlich bewusst gemacht hatte, dar.

 

 

Mit diesem Chef macht die Arbeit keinen Spaß

Kai fasste den Entschluss, dass er unter solch einem Chef niemals arbeiten wollte. Ihm wurde bewusst, dass er als Bewerber nicht nur den reinen Job kauft, sondern immer das Gesamtpaket in Form von Führungskräften und der Unternehmenskultur. Das stimmte im vorliegenden Fall aber nicht im Ansatz für ihn.

Er suchte eine Führungskraft, der er vertrauen konnte und die die nötige persönliche Reife mitbrachte, um sich den Stürmen des Joblebens zu stellen, denn das tat er ja schließlich auch.

 

„Denken Sie immer daran, dass Sie nicht nur das Recht haben, ein Individuum zu sein, sondern Sie auch verpflichtet sind, eins zu sein.“
(Eleanor Roosevelt, US-amerikanische Menschenrechtsaktivistin und Diplomatin, 1884 – 1968)

 

Darüber hinaus hat dieser Chef nicht mit einer Silbe sein Unternehmen vorgestellt. Kai vermisste den Blick hinter die Kulissen und erfuhr einzig und allein, dass jemand so schnell wie möglich gesucht würde und dabei belastbar sein solle, denn hier in der Abteilung ginge es nicht zimperlich zu.

 

 

Vom Hamsterrad geradewegs in den Burnout

Kai wusste nicht so recht, was genau denn eigentlich damit ausgesagt werden sollte. Sollte er sich dafür auf die Schulter klopfen, in ein Hamsterrad einsteigen zu dürfen, welches ihn in Raketengeschwindigkeit an die Grenzen seines Daseins bringen würde? Frei nach dem Motto: „Come in and burn out!“? Nein, das wollte er ganz bestimmt nicht. Er hatte seinen absoluten Lieblingsjob aufgeben müssen, weil seine zusammengeflickten Knochen nur noch für eine sitzende Tätigkeit brauchbar sind, deshalb will er aber nun nicht auch noch seine Persönlichkeit an der Garderobe des neuen Arbeitgebers abgeben müssen.

Warum uns der Konflikt zwischen eigenen (intrinsischen) Bedürfnissen und von außen an uns herangetragenen (extrinsischen) Anforderungen soviel Stress bereitet und unerkannt oft im Burnout endet, wird in diesem Artikel sehr anschaulich erklärt.

 

 

Die eigene Identität nicht verleugnen müssen

Er selbst hatte sich doch von seinem Tatendrang, von seinen Interessen und Visionen nicht verabschiedet. Hallo?! Er war doch nach wie vor der Mensch, der er schon immer gewesen war.

Wenn Du Dich womöglich in einer ähnlichen Identitätskrise befindest, dann lege ich Dir einen meiner meistgelesenen Blogbeiträge ans Herz. Hier geht es um die fünf Säulen der Identität und die packende Lebensgeschichte von Manuel, der wie Phönix aus der Asche emporstieg und zeigte, was noch alles in ihm steckte.

Das, was dann aber bei Kai im Anschluss an dieses wenig schöne Vorstellungsgespräch passierte, wurde noch spannender. Geradezu in eine Achterbahn der Gefühle fühlte er sich hineinkatapultiert.

 

 

Komplette Rolle rückwärts – direkt zum neuen Job

Gleich am darauffolgenden Tag wurde er zu einem zweiten Vorstellungsgespräch eingeladen. Gleiche Branche und gleiche ausgeschriebene Position, aber anderer Arbeitgeber. Sehr unsicher, wie es nun diesmal verlaufen würde, ging er in ein Zoom-Gespräch mit dem zweiten potenziellen neuen Chef.

Dieser war nicht nur sichtlich jünger, sondern stellte Kai von Beginn an das Unternehmen sehr anschaulich vor. Er zeigte eine kleine Präsentation, in der es Fotos von der Tätigkeit im Unternehmen und diversen Festen mit den Mitarbeitern zu sehen gab, aber auch von seinem zukünftigen Arbeitsplatz.

Des Weiteren erfuhr Kai von dem sozialen Engagement der Firma und wie eine mögliche Weiterentwicklung in ihrem Hause aussehen könnte. Auf diese Weise konnte Kai sofort Emotionen aufbauen und sich viel besser vorstellen, wie es wohl sein würde, bei diesem Arbeitgeber zu arbeiten.

 

„Sich wieder mit Emotionen vertraut zu machen und zu lernen, sie zu umarmen, ist etwas Heilendes.“

(Frederick S. Perls, Mitbegründer der Gestalttherapie, Psychotherapeut und Psychologe, 1893-1970)

 

Die Gretchenfrage zum Vergleich beider Vorstellungsgespräche

Nun kam aber die Gretchenfrage, die sich Kai schon im Kopf zurechtgelegt hatte:

 

„Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?“

Die Reaktion dieses Chefs war eine völlig andere und Kai ganz von den Socken. Der junge Chef bedankte sich zunächst für die gute Frage und berichtete ganz offen, dass es ab und an im Alltagsgeschäft nötig sei, sich selbst zu reflektieren, denn sonst würde er ja verrückt werden.

Er wirkte nahbar und authentisch; seinen Führungsstil beschrieb er aus seiner persönlichen Sicht und als Essenz aus den Geschichten, die er in diversen Mitarbeitergesprächen mit seinem Team über sich erfahren hatte.

 

 

Die Person hinter der Funktion – das Vorstellungsgespräch fühlt sich gut an

Ganz transparent, fröhlich und ehrlich wurde Kai die Person hinter der Funktion vorgestellt. In diesem Moment spürte er, dass längst nicht mehr er sich beim Unternehmen bewarb, sondern das Unternehmen sich bei ihm.

Diese Situation war ihm bislang völlig unbekannt. Es fühlte sich aber sofort richtig an und Kai hatte den Eindruck, hier auch direkt eine innere Entscheidung fällen zu können: „Gehe dorthin, wo Dein Wert erkannt wird und wo Du den Wert des Gegenübers erkennst.“. Das waren seine spontanen Gedanken dazu.

 

 

Das Leben spielt manchmal mit gezinkten Karten

Als Kai mir das alles in einer unserer Sessions erzählte, konnte ich förmlich seine Augen aufblitzen sehen, denn das erste Mal seit seinem Unfall fühlte er sich auf der Suche nach einem neuen Job nicht mehr wie ein Bittsteller.

Er wollte endlich Respekt dafür erhalten, dass das Leben eben oft mit gezinkten Karten spielt und Dich vor ungeahnte und unerwartete Herausforderungen stellt. Oft verläuft es ganz anders als die Pläne, die Du Dir eigentlich im Hintergrund gemacht hattest. Das, was sein Lebensplan A war, musste sich jetzt gezwungenermaßen zu einem Lebensplan B weiterentwickeln. Das Beste daran ist, dass es nicht der Schlechteste ist.

„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“

John Lennon, (1940 – 1980), britischer Sänger, Songwriter und Friedensaktivist

 

Dass diese Reise keine ganz leichte für Kai werden würde, das ahnte er bereits im Vorfeld, doch dass er auch so viele Erkenntnisse über sich im Speziellen und über die Arbeitswelt im Allgemeinen erhalten sollte, das überraschte ihn stark.

Er hatte sich auf meinen Rat hin eine konkrete Frage ausgesucht, die er allen ausgewählten Arbeitgebern im Vorstellungsgespräch stellen wollte. So konnte er eine mögliche Vergleichbarkeit schaffen und noch besser den unterschiedlichen Arbeitsplätzen bzw. Unternehmenskulturen nachspüren.

 

 

Vergleichbarkeitsfragen sind ein gängiges Prinzip im Job-Interview

Dieses Prinzip funktioniert selbstverständlich auch andersherum. Personaler, Recruiter und Abteilungsleiter wenden es ebenso an, um aus der Fülle von Bewerbern den für sie Passenden herauszufiltern. In diesem Artikel vom Businessinsider kannst Du die genaue Technik dahinter nachlesen.

An Wendepunkten im Leben geht es immer darum, sich drei zentrale Fragen zu beantworten:

  • Wo stehe ich heute?
  • Wo will ich morgen stehen?
  • Wie komme ich da hin, dass ich morgen dort stehen kann?

Entwicklung findet immer dann statt, wenn wir an einem Punkt stehen, an dem wir unser (Berufs-)Leben in Frage stellen. Jetzt sind wir bereit und offen für den Blick in die eigene Biografie. Sie birgt alle Antworten auf die oben gestellten Fragen.

Hier geht’s zu meiner Biografie und wie ich mit Hilfe der Biografiearbeit meine Berufung fand. Ich wäre ja eine schlechte Begleiterin, wenn ich nicht aus eigener Erfahrung wüsste, wie sich solche Momente anfühlen.

 

 

3 weitere Fragen, um im nächsten Vorstellungsgespräch zu punkten

Damit Du nicht aus Deinem nächsten Vorstellungsgespräch weniger klug rausgehst, als Du hineingegangen bist, findest Du hier noch drei Bonusfragen, die Dir in der gleichen Situation wie Kai weiterhelfen können herauszufinden, ob Du und Dein nächster potenzieller Arbeitgeber gut zusammenpassen:

  • „Warum wurde das Unternehmen eigentlich einmal gegründet?“
  • „Woran spürt man als Mitarbeiter die Unternehmensvision?“
  • „Welcher Ihrer Unternehmenswerte kann ich bereits als Bewerber spüren?“

Weitere empfohlene Fragen findest Du in diesem aktuellen Artikel des Wirtschaftsmagazins Capital.

Kai war nach den ersten beiden Vorstellungsgesprächen sehr dankbar, durch hilfreiche Fragen bereits des Pudels Kern erkannt zu haben.

 

 

Den Sack zum neuen Arbeitgeber zumachen

Bereits nach den ersten beiden Vorstellungsgesprächen war er sich ganz sicher, wie es mit beiden Arbeitgebern weitergehen sollte:

Kai legte die Beziehung zu dem ersten möglichen Arbeitgeber mit dem wenig auskunftsfreudigen Chef aus dem ersten Zoom-Call auf Eis. Hingegen wärmte er die Beziehung zu dem zweiten Arbeitgeber und dem Chef, der sich und sein Unternehmen so sympathisch und authentisch dargestellt hatte, deutlich auf.

Kai unterbreitete ihm nach unserer Session den Vorschlag, ob es möglich wäre, dem zukünftigen Chef einfach einmal für ein paar Stunden über die Schulter zu schauen. Er nannte es „Shaddowing“. So könnte er sich einen viel besseren Eindruck verschaffen, was genau die täglichen Herausforderungen seien und wie er mit seinen Kompetenzen dabei unterstützen könne, das ausgerufene Unternehmensziel schneller zu erreichen.

 

„Initiative heißt, das Richtige tun, ohne dass es angeordnet und erklärt wurde.“

(Elbert Green Hubbard, amerikanischer Schriftsteller, Essayist, Philosoph und Verleger, 1856-1915)

 

Dieser Chef war erwartungsgemäß begeistert von Kais Initiative. Sofort bat er seine Assistentin, einen Termin zu vereinbaren, damit beide Seiten die Möglichkeit bekämen, sich gegenseitig noch besser kennenzulernen.

 

 

Fazit

Als mich Kai kontaktierte, weil er sich in einer sehr schwierigen beruflichen und gleichzeitig auch persönlichen Umbruchsituation befand, hätte er sich niemals träumen lassen, wie schnell er zum nächsten Job kommen würde.

Er fühlte sich unsicher, wusste nicht, wie er sich nach langer Zeit wieder arbeitssuchend am besten verkaufen sollte. Seine Bewerbungsunterlagen passten nicht mehr zur heutigen Arbeitswelt, und sein ganzes Wissen zum persönlichen Changemanagement war völlig veraltet.

changeify hat ihn nicht im Regen stehen lassen und ich bin sehr glücklich über sein wertschätzendes Feedback. Über solch zufriedene Kunden freue ich mich natürlich besonders, denn nicht umsonst lautet mein Claim: „Werde, was in Dir steckt!“

Wenn auch Du Dich in der sich immer schneller drehenden Arbeitswelt neu orientieren oder gar neu erfinden willst, dann kontaktiere mich einfach; ich bin nur einen Klick weit von Dir entfernt. Hier kannst Du Dir einfach ein kostenfreies Mentoring-Gespräch buchen.

Gemeinsam geben wir Deinem (Berufs-) Leben eine neue Richtung, finden Deine beruflichen Hafen und machen Dich fit für das Vorstellungsgespräch.

Lass Dich überraschen, was so alles in Dir steckt!

Ich freue mich auf Dich und Deine Geschichte.

Deine Franziska Ambacher

🎭 Werde, was in Dir steckt.

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